Theaterzettel aus der Perspektive der Digitalisierung
Versucht man Theaterzettel aus der Sicht der Digitalisierung zu analysieren, so handelt es sich um lose Blätter in unterschiedlichen Formaten, die in Theatern im 18. bis 20. Jhdt. als Wandaushang/Anschlag aufgehängt bzw. als Handzettel verteilt wurden.
Mit der Übernahme in Bibliotheksbestände wurden diese häufig nachträglich gebunden. Daraus resultiert dass sie in manchen Fällen schlecht beschnitten oder schief gedruckt wurden, was durch schiefe Zierrahmen und teilweise überstehende Ränder zum Ausdruck kommt. Häufig wurden Plakate in kleinere Buchformate eingebunden, die zum Teil zweifach, vierfach oder sogar sechsfach gefaltet wurden, was sich für die Digitalsierung durch Faltränder und unterschiedlich große Abmessungen innerhalb eines einzelnen Bandes als schwierig und zeitaufwändig erweisen kann.
Häufig befindet sich der Text im Falz, wodurch der Text abgeschnitten wird und/oder es bei vielen Scangeräten zu einer Schattenbildung kommt, die den Text unleserlich macht.
Die Abmessungen der Bände sind innerhalb einzelner Signaturen sehr unterschiedlich, da sich die Formate der Theaterzettel häufiger änderten als bei herkömmlichen Publikationsreihen. Dies muss bei der Auswahl der Scangeräte berücksichtigt werden. Im vorliegenden Bestand an Theaterzetteln sind Formate von B bis E vorhanden. Die größten Theaterzettel erreichen ein Posterformat in der Größe von 50×70 cm.
Die Papierqualität variiert je nach Herstellungszeitraum stark. So wurde wie bei vielen Papiermaterialien auch für Theaterzettel gegen Ende des 19. Jahrhunderts holzschliffhaltiges Papier verwendet, das aufgrund des hohen Ligninanteils stark vergilbt und brüchig ist. Im Gegensatz dazu weisen Theaterzettel aus dem 18. und beginnenden 19. Jahrhundert eine sehr gute Qualität und Faserstruktur auf.