Auf Basis eines konkreten Samples an Theaterzetteln des 19. Jahrhunderts (mit Standort Bibliothek/Österreichisches Theatermuseum) wurde versucht, die wesentlichen Punkte die für die Planung und Umsetzung eines Digitalisierungsprojektes relevant sind, herauszuarbeiten:
Dazu zählten die Erstellung von Berechnungsschemas für Seitenzahlen pro Laufmeter und Speicherplatzbedarf sowie einer Abschätzung der benötigten Zeit- und Personalressourcen.
Außerdem galt es, Überlegungen zum Einsatz von Scannergeräten, zum Digitalisierungsworkflow und zur optimalen Erschließung der Digitalisate anzustellen. Im Bereich der Erschließung wurde insbesondere die Metadateneingabe nach standardisierten Kriterien berücksichtigt. Dabei sollte einerseits eine hohe, aber hinsichtlich Zeitaufwand realisierbare Erschließungstiefe erreicht werden, und anderseits die Möglichkeit einer Reduktion der Metadateninhalte auf internationale Standards wie Dublin Core simple gegeben sein.
Des Weiteren erfolgten anhand einer kleinen Auswahl an Digitalisaten Versuche mit OCR-Software mit Frakturerkennung, die bei anderen historischen Textsorten bereits zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Bei der „Textsorte“ Theaterzettel jedoch wurde deutlich, dass es aufgrund von Zierrahmen, unterschiedlichen Schriftgrößen und -arten, Text im Falz u.ä. für eine Volltexterkennung noch einige Hürden zu meistern gilt.
Da die Volltexte der Theaterzettel derzeit noch nicht akzeptabel automatisiert erschlossen werden können, wurden Überlegungen angestellt, Web 2.0-Technologien für die Erschließung der Volltexte einzusetzen. Als Modell für diesen Ansatz könnte ein Projekt der New York Public Library stehen, das sich die freiwillige und unentgeltliche Partizipation der UserInnen zunutze macht, um die inhaltliche Erschließung von historischen Speiseplänen erfolgreich voranzutreiben.